„Wir müssen uns als Gesellschaft ein Bewusstsein für Privilegien und Diskriminierung schaffen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir schon in der Schule ansetzen müssen, wenn wir strukturell etwas verändern möchten, damit wir dieses Bewusstsein schon früh entwickeln und es erst gar nicht dazu kommt, dass Menschen sich ausgegrenzt fühlen. Darum finde ich es großartig, dass die Schule Marienau in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen wurde und freue mich sehr, eure Patin sein zu dürfen.“ Diese Worte richtet Yasmina Alaoui an die Marienauer Schulgemeinschaft, als der Schule Marienau die Urkunde „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen wird.

Überreicht wird die Urkunde durch Schuldezernentin Christine Hartmann. Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist ein Projekt für alle Schulmitglieder. Es bietet Schüler:innen und Pädagog:innen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten. Und zwar, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Es ist das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Ihm gehören über 3.600 Schulen an und somit mehr als 2 Mio. Schüler*innen und Mitarbeiter*innen an. Die Leiterin des Dezernats III der Landesschulbehörde in Lüneburg, Christine Hartmann, überreichte im Auftrag des Netzwerks die Urkunde an Schulleiter Lars Humrich. „Jetzt liegt es an ihnen allen, die Begeisterung für die Arbeit an den Themen Rassismus und Diskriminierung weiter zu tragen. Dazu gehört, jährlich ein Projekt dazu durchzuführen und die Mitgliedschaft im Netzwerk mit Leben zu füllen.“

Schulleiter Lars Humrich hatte in einleitenden Worten die Performance des Kurses Darstellendes Spiel aufgegriffen, die Zitate aus dem Alltag in den Raum geworfen hatten. „Jede Veränderung, die eine Gesellschaft durchläuft, ist von Unsicherheiten und Irritationen begleitet. Und es ist okay, sich dessen bewusst zu sein. Noch besser ist es, die Irritation als Denkanstoß und Anlass für das gemeinsame Gespräch darüber zu nehmen. Und so verstehen wir die Urkunde und unseren Auftrag: Wir wollen eine Schule mit Courage sein – packen wir es an!“ Der Marienauer Chor sowie Siqi am Klavier rahmten die Veranstaltung musikalisch ein.

„Marienau versteht diesen Titel nicht als Auszeichnung für etwas Geleistetes, sondern als Auftrag und Selbstverpflichtung im Zusammenleben. Yasmina Alaoui ist selbst Altmarienauerin und zu diesem besonderen Termin in ihren Heimatort Dahlenburg gekommen. In ihrer Rede fand sie beeindruckend klare Worte, warb gleichzeitig dafür, sich als Gemeinschaft mit Freude und Leidenschaft den Aufgaben zu stellen: „Als Altmarienauerin und Patin ist es mir ein Herzensanliegen euer Engagement zu unterstützen und diesen Schritt gemeinsam mit euch zu gehen (…) Lasst uns mutig sein, unsere Stimmen erheben und Marienau zu einer Schule ohne Rassismus und mit Courage machen!“