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Präsentation der Facharbeiten

Mit dem Eintritt in die Qualifikationsstufe, also die Jahrgangsstufen 12 und 13, ändern sich schulische Abläufe: Statt Noten gibt es Punkte für schulische Leistungen, der Unterricht findet in Kursen, nicht in einer Klasse statt u.v.m. Und als neues Fach kommt das Seminarfach hinzu, das die Schülerinnen und Schüler in wissenschaftliches Arbeiten einführen möchte.


Das Seminarfach dient der Verbesserung der Studierfähigkeit durch die gezielte Hinführung zu selbstständigem Lernen und wissenschaftspropädeutischem Arbeiten. Es zielt auf die umfassende Vermittlung aller dazu erforderlichen Kompetenzen,“ so die offizielle Formulierung des Kultusministeriums.

Diesen Auftrag in handhabbare Unterrichtseinheiten zu transformieren, ist Aufgabe der Lehrkräfte im Seminarfach. In Marienau werden drei Seminarfächer angeboten, aufgeteilt nach den Aufgabenfeldern, denen die Fächer in der Oberstufe zugeordnet sind. Daher gibt es in naturwissenschaftliches Seminarfach, eines für das ECO-Profil bzw. den gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt und eines für jene, die das Kunst oder eine der Sprachen als Leistungskurs gewählt haben.

Aus diesen drei Bereichen stellten heute drei Schülerinnen aus Jahrgang 12 ihre Facharbeiten vor, damit die Klassenstufe 11 auf die Aufgabe im kommenden Jahr eingestimmt werden kann. Und nicht nur das, die drei Schüler*innen hatten für ihre Facharbeiten auch ganz unterschiedliche Herangehensweisen gewählt. Pia Uffmann beschäftigte sich mit der Fragestellung „Sind Vertical Farms nachhaltiger als konventionelle Landwirtschaft?“ und hatte zur exemplarischen Untersuchung das dänische Unternehmen Nordic Harvest herangezogen. Sie verglich u.a. die Komponenten Wasserverbrauch, Einsatz von Chemikalien, Transportwege, Anbauflächen und Kosten. Gefragt nach den Herausforderungen bei der Anfertigung der Facharbeit gab sie den Tipp, den Aufwand für die Recherche nicht zu unterschätzen und sich durch eine einfache, aber präzise Fragestellung die Arbeit leichter zu machen. Es helfe, die eigene Arbeit zu strukturieren und auszurichten. „Und dann muss man einfach anfangen. Wenn man den Anfang geschafft, dann läuft es,“ rät Pia den 11. Klassen.

Einen ganz anderen Ansatz wählte Keyi Fang, die eine eigenständige empirische Untersuchung durchführte. „Ist das Leben in einem Internat hilfreich für die Integration internationaler Schüler*innen?“ Wegen ihres persönlichen Bezugs und den aktuellen Themen der Globalisierung und Internationalisierung in allen Lebensbezügen wählte sie diese Fragestellung für ihre Facharbeit aus. „Ich fand es spannend, eine quantitative Befragung durchzuführen, die Ergebnisse waren einfach gegenüber zu stellen. Anders die Auswertung der Interviews, wo die Befragten ausführlich antworteten, das hatte natürlich mehr Tiefe. Es war eine tolle Gelegenheit, beide empirischen Methoden mal auszuprobieren,“ sagte Keyi. Ihre Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass ein Internat ein geeignetes Modell ist, die Integration internationaler Schüler*innen zu fördern. Gleichzeitig gebe es eine Vielzahl von Variablen wie Alter, Sprachkenntnisse, Selbstständigkeit etc., die das Wohlbefinden und den Integrationsfortschritt beeinflussen.

Das Seminarfach von Daniela Tautorus hatte das Semesterthema Feminismus in der Kunst, das Svenja Jaeger in ihrer Facharbeit aufgriff. Sie stellte die Frage, wie Coco Chanel das Frauen- und Modebild beeinflusst(e). Svenja arbeitete dazu literaturbasiert und so lautete auch ihr Tipp an ihr Publikum, frühzeitig mit der Recherche zu beginnen. „Es ist nicht notwendig, sich alle Bücher neu zu kaufen. Im Gegenteil, viele der Werke, die mir als Quellen dienten, habe ich in Bibliotheken ausgeliehen oder gebraucht gekauft. Viele gibt es auch gar nicht als Neuauflagen,“ so Svenja. Sie leitet ihren Vortrag ein mit einer Übersicht über die Struktur einer Facharbeit, sprach über die Bedeutsamkeit von Fußnoten und Quellenangaben. Inhaltlich gliederte sie ihre Facharbeit in die persönliche Geschichte von Coco Chanel, ergänzte es durch das Frauenbild in den verschiedenen zeitlichen Abschnitten z.B. während und nach dem 1. Weltkrieg und zeigte auf, wie sich dies in den Kreationen von Coco Chanel niederschlug: „Von Frauen für Frauen war eine Maxime von Coco Chanel. Sie ging davon aus, dass viele Frauen ihre Bedürfnisse und ihren Geschmack teilten. Einfachheit war ganz wichtig, schlichte Schnitte, die Eleganz und Funktionalität verbanden.“

Die heutigen Präsentationen dieser drei unterschiedlichen und sehr gelungenen Facharbeiten sind sicher eine gute Inspirationsquelle für die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen. Svenja, Pia und Keyi beeindruckten uns mit souveräner Kompetenz in der Präsentation und im anschließenden Gespräch. Vielen Dank für diesen Einblick in eure Arbeiten und in das Seminarfach der Oberstufe!