Vom Wendland auf den Weltmarkt
„Nadamed – das ist der Name unseres Produktes. Wir greifen darin Ihren Firmennamen sowie das spanische Wort „nada“ auf, Dreisilbigkeit, das hat Klang!“ „NOVADOSE – Flexibel, sicher, einfach“ wirbt der Konkurrent. Mit versierten Argumenten versuchen Schülerinnen und Schüler ihren potenziellen Kunden und Großversendern von der Qualität des von ihnen entwickelten Produktes zu überzeugen.
Im Rahmen des ECO-Profils des 12. Jahrgangs hatten die Teilnehmenden die Aufgabe einen KI-gestützten Medikamentenspender zu entwickeln. Um nur einige Produktvorgaben zu nennen:
- intelligente Erinnerungen,
- zuverlässige Medikamentendosierung,
- einfache Bedienbarkeit und weltweite Einsatzmöglichkeit.
Und dieses Produkt galt es in einem simulierten Verkaufsgespräch auf den Markt zu bringen. Zu überzeugen waren die Einkäufer eines Versandunternehmens. Diesen Part übernahmen neben anwesenden Lehrerinnen und Lehrern auch Vertreterinnen und Vertreter der Sparkasse Lüneburg, der Industriebedarf Niemann-Laes GmbH sowie des Arbeitgeberverbandes. Und so fielen die Fragen dann auch kritisch aus:
- „Wie funktioniert die softwareseitige Anbindung an die Arztpraxis?
- Und wo sind die Daten? Wie sind sie gesichert?“
- „Welche Anpassungen bietet ihr Produkt für die verschiedenen Märkte in Asien und Lateinamerika?“
- „Welche logistischen Wege sind im Falle der Gewährleistung oder dem Recycling angedacht?“
Doch die Jungunternehmer ließen sich nicht verunsichern und konterten zum Beispiel mit dem Verweis auf den universal einsetzbaren USB-C Stecker zum Laden des Gerätes.
Viel Weltkenntnis verbarg sich bei allen Gruppen bereits in der eigenen Produktentwicklung: Ein Unternehmen entschied sich mit Blick auf die Zielgruppe gegen eine Sprachsteuerung, alle erläuterten den Bedarf an diesem Produkt mit Hinweis auf die älter werdende Gesellschaft, verwendetes Material wurde auf Nachhaltigkeit geprüft, der Solarbetrieb konstruktiv mit eingeplant. Lokale Bezüge wurden als Argument genutzt, sei es durch Verweis auf den Produktionsstandort „Wendland“ oder durch den Firmennamen „HomeNau“.
Diese simulierte Verkaufsveranstaltung ist für viele der Teilnehmenden der Höhepunkt des Wirtschaftsplanspieles „MIG - Management Information Game“. Veranstaltet wird dieses Event in Kooperation der Schule Marienau mit dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gGmbH und weiteren Wirtschaftsunternehmen. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern Grundlagen des unternehmerischen Handelns und der Betriebswirtschaft praxisnah und erlebbar nahezubringen.
In den Tagen zuvor wurden die Schülerinnen und Schüler bereits von Expertinnen und Experten in folgende Themen fachkompetent eingeführt:
- Unternehmensziele / Unternehmensorganisation (Matthias Harms, Byteclub GmbH),
- Bilanz und Erfolgsrechnung, Gewinn und Liquidation (Maik Lüdemann, Schule Marienau)
- Die Mitarbeitenden im Unternehmen, Personalmanagement (Philipp Mitzscherlich, Industriebedarf Niemann-Laes),
- Marketing, Marktbearbeitung und Werbung (Andreas Mätzold)
- Aktien und Börse (Verena Hörner und Natalie Grote, Sparkasse Lüneburg).
Wir danken allen beteiligten Referenten für das Engagement! Ein besonderer Dank gilt auch der Stiftung Marienau für die finanzielle Unterstützung zur Realisierung dieses Planspieles!
Marianne Kretschmer