Geschichte und Klima
Projektfahrt der Klasse 7 nach Kalkriese und Bremerhaven
Zu einer zweitägigen Projektfahrt am 02./03. Juni war die siebte Klasse unterwegs. Organisiert und begleitet von Anke Koester und Alexander Dölecke, ging es zunächst ins Osnabrücker Land – genauer gesagt nach Kalkriese, dem vermuteten Ort der berühmten Varusschlacht. Das Gelände in Kalkriese ist nicht nur ein Museum, sondern auch ein aktives Forschungszentrum, in dem weiter archäologisch gearbeitet wird.
Auf den Spuren der Römer in Kalkriese
Zuerst erkundete die Schülergruppe das ehemalige Schlachtfeld. Zwischen Wald, Moor und Hang kann man nachempfinden, wie die römischen Legionen in einen tödlichen Hinterhalt gerieten. Unter der Führung von Arminius schlugen die Germanen die 17., 18. und 19. Legion unter Varus – insgesamt rund 20.000 Soldaten. Schon hier wurde anschaulich vor Augen geführt, wie Archäologen arbeiten.
Darauf folgte ein Gang durch die Museumsausstellung. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren viel über das Leben und die Ausrüstung der Römer und Germanen. Besonders anschaulich wurde der Unterschied zwischen den römischen Berufssoldaten, die in schweren Rüstungen in Formation kämpften, und den eher leicht bewaffneten Germanen, die auf Hinterhalte setzten. Originalfunde wie eine römische Gesichtsmaske, ein Schienenpanzer und Knochenfunde beeindruckten besonders. Auch römische Autoren wie Tacitus, die über die Schlacht berichteten, wurden thematisiert. Die Schüler lernten außerdem, dass die genaue Verortung der Schlacht lange Zeit umstritten war – Stichwort: Teutoburger Wald.
Direkt danach wurden die Schülerinnen und Schüler selbst zu Archäologen: Mit Kellen und Pinseln legten sie in einer inszenierten Grabung Waffen, Fibeln, Münzen und sogar eine Feuerstelle frei. Mit viel Engagement arbeiteten sie sich durch den Sand und diskutierten die möglichen Bedeutungen ihrer Funde. Im anschließenden Forscherlabor vertieften sie ihre Einsichten.
Den ganzen Tag über sammelten die Schülerinnen und Schüler ihre Beobachtungen und Erkenntnisse – eingeteilt in Expertenteams (Waffen, Münzen, Knochen, Kleidung) – in digitalen Tagebüchern, die sie zum Abschluss präsentierten.
Durch alle Klimazonen im Klimahaus Bremerhaven
Nach einer Übernachtung in der Osnabrücker Jugendherberge fuhr die Gruppe weiter nach Bremerhaven ins Klimahaus. Auch hier kommen Erlebniswelt und außerschulischer Lernort in besonders eindrücklicher Weise zusammen.
Dort begaben sich die Kinder auf eine faszinierende Reise entlang des 8. Längengrads Ost – durch verschiedene Klimazonen und Lebensräume der Erde. An interaktiven Exponaten und großen Rauminszenierungen galt es, die typischen Klima- und Umweltbedingungen verschiedener Erdregionen zu entdecken und den Klimawandel zu erforschen – ein beeindruckendes Erlebnis für alle Sinne.
Am Abend des zweiten Tags kamen alle müde, aber glücklich wieder in Lüneburg an. Eine gelungene, eindrucksvolle Fahrt mit historischen und naturwissenschaftlichen Erlebnissen – zwischen Archäologie, Geschichte und Klima.
Anke Koester und Alexander Dölecke