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Lernküche Marienau

Vor wenigen Wochen konnten die ersten Gerichte in der Marienauer Lernküche zubereitet werden. Leckeres und hochwertiges Essen kennen die Marienauer*innen bereits von der guten hauseigenen Küche, die die Schüler*innen und Mitarbeiter*innen vom Frühstück bis zum Abendessen versorgt. Die Lernküche ist anders verortet und trägt im Namen schon, was Programm sein wird: Lernen in der Küche. Hier ist Platz, um sich auch mit einer größeren Gruppe oder der ganzen Klasse an Herd und Backofen auszutoben.


Ganz gleich, ob im Unterricht, der Challenge-AG Kochen oder mit der Tischgruppe – Anlässe gemeinsam zu kochen oder backen gibt es in Marienau viele. Dabei geht es auch um das gemeinsame Erleben, aber nicht nur. Ziel ist, dass wir dem saisonalen, regionalen und verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln in unserem Leben und Lernen in Marienau verankern. Uta Seemann, didaktische Leiterin an der Schule Marienau, führt die Arbeitsgruppe „Küche im Curriculum“, die die Nutzung der Lernküche in allen Jahrgangsstufen einarbeitet. „Wir legen Wert darauf, dass alle Fächer diesen Lernraum für sich nutzen können. Erdkunde und Biologie sind vielleicht besonders naheliegend, aber auch die Fächer Geschichte und Mathematik können hier Inhalte ‚begreifbar‘ machen. Und auch Physik und Chemie sind keineswegs auf die naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume festgelegt. Wir lernen am besten, wenn wir etwas tun“, betont Uta Seemann.

Und so soll sich über alle Klassenstufen hinweg aufbauen, was sich in der Oberstufe zum ECO-Profil verdichtet. Nachhaltiges Leben, wirtschaftliches Planen und ökologische Verantwortung stehen im Fokus. Und das nicht nur innerhalb der Schule, sondern in mehreren Projekttagen auch außerhalb des Klassenraums. „Eigenständiges und projektbezogenes Arbeiten aktiviert die Jugendlichen und gibt ihnen den Raum, sich in eigenen Interessensbereichen auszuzeichnen“, erklärt Lars Humrich, Leiter der Schule Marienau. „Und die Lernküche ist ein weiteres Puzzleteil, um das Lernen und Leben in Marienau und im ECO-Profil zu bereichern.“

Die Stiftung Marienau machte das Projekt möglich und sorgte für den Umbau eines Klassenraums in eine großzügig angelegte Küche mit drei großen Kochinseln. Moderne Geräte und eine vollständige Ausstattung sorgen für ein stimmiges Gesamtbild und sollen Freude am Kochen und Backen vermitteln. In der Planungsphase waren vor allem zwei Marienauerinnen maßgeblich beteiligt: Anne Boithling, die als Leiterin der Küche in Marienau ihr professionelles Wissen einfließen ließ, und Astrid Günther, die als erfahrene Internatsbetreuerin u.a. die Challenge-AG Kochen leitet. „So sollte sichergestellt werden, dass wir genau das bauen, was in Marienau gebraucht wird,“ sagt Maik Lüdemann, kaufmännischer Leiter in Schule und Internat. Und das Projekt selbst zeigt, wie nachhaltige Nutzung von Ressourcen gelingen kann: Die orangefarbenen „Pavillons“, die einst als provisorische Container-Klassenräume bei Umbauten auf dem Schulgelände nach Marienau kamen, wurden so einer neuen Nutzung zugeführt. Auch wenn die Küche fertig ist, es gibt noch mehr Pläne, verrät Leiter Lars Humrich: „Zu einer so hochwertigen Lernküche gehört natürlich auch ein Ambiente, in dem sich angemessen gemeinsam speisen lässt. Aktuell arbeiten wir an einem Konzept für einen angrenzenden Dining-Room. Und auch den Außenbereich wollen wir noch weiter gestalten. Wir sind sicher, dass wir hier zusammen mit unseren Schüler*innen etwas wirklich Wunderbares entstehen lassen können.“

Anfang Dezember wird die Küche einer Veranstaltung mit der Stiftung Marienau offiziell eingeweiht werden, weitere Informationen dazu folgen.